Road Trip USA 2022
Zion Nationalpark
Wie so häufig, ist der Plan ein paar Kilometer in Richtung nächstem Ziel zurückzulegen und unterwegs irgendwo ein Frühstück zu genießen. Rausgesucht habe ich das Thunderbird Restaurant, welches direkt an unserer Route zum Zion Nationalpark liegt. Worauf ich leider nicht geachtet habe, war die Tatsache, dass es Mittwoch und Donnerstag geschlossen hat. Und dreimal dürft ihr raten, wann wir dort waren...
Naja, also fahren wir weiter nach Springdale, denn dort wollen wir uns wieder mit unseren Freunden treffen. Dazu müssen wir einmal quer durch den Park fahren. Das bringt unseren Zeitplan etwas durcheinander, denn wir sind so fasziniert von der Landschaft, dass wir schon auf dem Hinweg immer wieder anhalten müssen, um die Aussicht zu genießen.
Mitten im Park geht es dann durch den ca. 1,7 km langen Mount Caramel Tunnel. Dieser kann am Tage nur immer einseitig durchfahren werden. Ranger steuern die wechselseitige Durchfahrt. Daher kann es also je nach Verkehrsaufkommen zu entsprechenden Wartezeiten kommen.
Achtung: Wenn ihr mit einem Wohnmobil unterwegs seid, benötigt ihr je nach Größe eine Tunnelgenehmigung und vor allem ist die Durchfahrt dann nur von 8:00 - 16:30 Uhr möglich. Plant das ein, wenn ihr am Nachmittag noch durch den Tunnel müsst. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Zion Nationalparks.
Mit einem PKW/SUV ist die Durchfahrt rund um die Uhr möglich.
In Springdale angekommen, fühlt man sich in eine andere Klimazone versetzt. War es am Morgen bei unserer Abfahrt noch kühl und regnerisch, sind es jetzt sonnige 20°C. In MeMe's Café bekommen wir ein leckeres Frühstück.
Doch nun geht es zu unseren Freunden, die auf dem nahe gelegenen Campingplatz auf uns warten. Dort angekommen machen wir uns gleich wieder auf den Weg. Unser Ziel ist der Canyon Overlook Trail. Dazu müssen wir wieder durch den Tunnel und werden nun sehen, ob ein Wohnmobil da wirklich durchpasst.
Es passt und nun ist die nächste Herausforderung einen Parkplatz zu finden, denn es gibt nur kleine Parkbuchten an der Straße. Aber auch das schaffen wir und nun geht es auf den Trail. Der Trail ist ca. 1,6 km lang und auch mit Kindern gut zu bewältigen. Allerdings ist der Untergrund (Sandstein) teilweise sehr rutschig, so dass festes Schuhwerk sehr zu empfehlen ist. Der Weg führt an Felsschluchten vorbei und am Ende erwartet uns ein atemberaubender Blick in den Pine Creek Canyon.
Gegen 16 Uhr sind wir wieder am Watchman Campground und es gibt erst einmal einen kleinen Nachmittagssnack am Wohnmobil. Direkt am Campingplatz startet auch der Zion Canyon Shuttle Service. Dieser fährt alle 15 Minuten und benötigt ca. 45 min bis zum letzten Stopp, dem Temple of Sinawava. Die Nutzung ist kostenfrei bzw. in den Parkgebühren enthalten. Diese Shuttleline müsst ihr auch nehmen, wenn ihr zum berühmten Angels Landing wandern möchte. Denkt aber bitte daran, dass ihr zum Besteigen des Angle Landing eine separate Genehmigung benötigt. Alles dazu findet ihr auf der Webseite des Nationalparks. Dies ist nötig geworden, da die Anzahl der Wanderer so hoch wurde, dass es auf den engen Pfaden zu gefährlich wurde.
Wie auch immer, gegen 18 Uhr kommen wir am Temple of Sinawava an. Von dort aus folgen wir dem Virgin River weiter in den Canyon hinein. Dazu führt ein knapp 1,6 km (1 mi) langer, teils befestigter Weg neben dem Fluss entlang. Am Ende dieses Weges wird es dann interessant. Um weiter in den Canyon vorzudringen, muss man nun durch das Flussbett wandern. Für uns ist hier Schluss. Zum einen, führt der Fluss an diesen Tagen so viel Wasser, das ein Laufen im Flussbett ausgeschlossen ist. Des Weiteren sind wir auch viel zu spät dran, denn um 20 Uhr fährt das letzte Shuttle zurück nach Springdale und die Abenddämmerung setzt ebenfalls ein. Dafür ist es aber wunderschön anzusehen, wie die tiefstehende Sonne, die uns umgebenen, steilen Canyonwände in gelb-rötlichen Farben taucht und sie buchstäblich zum Leuchten bringt.
Den Abend lassen wir mit einem gemeinsamen Essen im Zion Canyon Brew Pub ausklingen.
Dann heißt es erneut Abschied nehmen. Leider werden wir uns auf diesem Trip nicht noch einmal treffen. Umso schöner waren die gemeinsamen Ausflüge.
Für uns heißt es nun noch einmal quer durch den Park und durch den Mount Carmel Tunnel bis nach Duck Creek Village. Ich muss sagen, ich habe es schon lang nicht mehr so dunkel erlebt, da wirklich auch kein Licht von umliegenden Städten die Umgebung erhellt und auch die Ganze Fahrt über weder vor oder hinter uns ein anderes Auto zu sehen ist. Am Tunnel ist um diese Zeit keine Einfahrtkontrolle mehr und wir hoffen, dass sich alle Wohnmobilfahrer an das Durchfahrtverbot halten.